Was er über die Ausreiseformalitäten an der vietnamesischen Grenze zu Laos zu berichten hatte, klang gar nicht gut und muß absolut nerveraufreibend gewesen sein. Jürgen wird ganz sicher in seinem Blog darüber ausführlich berichten (klickt einfach in meinem Blog rechts unterhalb von "Ein Freund ist ebenfalls unterwegs..." auf "Asien verstehen").
Wir hatten uns vorher per email auf dieselbe Unterkunft verabredet und da Jürgen schon einen Abend vorher dort war, hatte er für mich schon das Zimmer neben seinem reserviert. Die Wiedersehensfreude mitten in Laos war sehr groß und hat uns einige Beerlao gekostet. Das sehr schmackhafte lokale Bier aus Laos wurde aus einem tschechischen Pilsener entwickelt und ich möchte behaupten, das dieses Bier das beste in ganz Südostasien ist. Wer es kennt, wird mir sicher zustimmen!
Nach allen Beschreibungen sämtlicher einschlägigen Reisehandbücher wie dem "Lonely Planet" oder dem Handbuch über Laos von Stefan Loose wäre die Stadt Savannakhet direkt gegenüber dem thailändischen Ufer des Mekong als Reiseziel eigentlich zu vernachlässigen, doch die zweitgrößte Stadt in Laos überzeugte uns beide mit ihrer angenehmen Ruhe und der absolut gelassenen Atmosphäre: die Straßen waren herrlich leer und die Laoten kamen mir hier noch freundlicher vor.
Interessant ist, daß es hier in der Gegend um Savannakhet sehr viele Dinosaurierfunde gab und immer noch gibt, ein Grund für uns, auch das kleine Dinosauriermuseum hier zu besuchen.
Die angehme Ruhe in der Stadt tat uns richtig gut und wir fühlten uns hier richtig wohl. Amüsiert haben wir uns über das dem Hotel zugehörige, gegenüberliegende Restaurant, das wir von unserer Straßenküche beim Bier beobachteten: plötzlich kamen immer mehr in laotischer Tracht herausgeputzte Mädels und verschwanden in diesem "Restaurant" - ein laotisches Bordell. Ein bei uns in der Garküche sitzender laotischer "Ladyboy" beobachtete uns interessiert, verschwand aber dann irgendwann mit seinem Moped. Als wir nach dem letzten Bier in unseren Zimmern lagen, tauchte diese Type dann wieder auf und hämmerte an unseren Türen, um einen von uns irgendwie zu "überreden". Da wir nicht reagierten, fing er an, durch kleine Spalte in den Holztüren zu spähen, aber verschwand dann endlich. Am nächsten Morgen ärgerte ich mich, daß ich nicht doch die Tür aufgeschlagen habe - da die nämlich nach außen aufgingen, hätte er diesen Abend wohl so lange nicht vergessen...
Aber der Hammer sind die Fahrten zwischen den einzelnen Stationen der Reise mit den lokalen Bussen: Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie die Busse mit Leuten und dem Gepäck, das nicht mehr auf's Dach oder in die Gepäckabteile hineingehen, komplett vollgerammelt werden. Die Sitzplätze sind alle voll, im Mittelgang werden Plastikhocker aufgestellt und davor stehen auch noch Laoten bis zur Fahrerkabine - der Wahnsinn für neun Stunden Busfahrt!
Auch bei den einzelnen Stops während der Fahrten ist einiges geboten: ganze Truppen von Frauen kommen mit gegrillten Hähnchen, Mangos, Getränken und Süßkram.
Nachdem wir unsere Tage in Savannakhet genossen haben, sind wir heute morgen mit dem Bus (wieder sechs Stunden im total überfüllten Bus) weiter nach Süden nach Pakxe am Mekong gefahren, wo wir nun wieder drei Tage bleiben. Hier trennen sich dann unsere Wege vorerst: Von hier aus fahre ich in drei Tagen zu den "4000 Inseln" im Mekong, der an dieser Stelle bis zu 12 km breit wird und das südlichste Ziel in Laos ist. Jürgen fährt dann von hier aus nach Ubon Ratchathani in Thailand. Im März sehen wir uns dann auf Bali zu seinem 60. Geburtstag wieder.
Doch zu dieser Station Pakxe zusammen mit Jürgen mehr im nächsten Eintrag...
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