Der Autor

Mein Bild
reist seit 1990 durch Südostasien

Sonntag, 4. März 2012

Ausflug von Hue in die "Demilitarisierte Zone" um den 17. Breitengrad

Wie schon angekündigt, bin ich am 29.02.2012 in die nach der Genfer Konferenz von 1954 über die Teilung Vietnams in Nord und Süd eingerichtete "Demilitarisierte Zone" gefahren. Die Grenze entlang des 17. Breitengrades sollte durch einen 10 km breiten Streifen geschützt werden. Aber 1963 versprühten die USA hier zum ersten Mal "Agent Orange" (Dioxin), um das Gebiet um den von ihnen bezogenen Kontrollpunkt auf dem höchsten Berg der Gegend ("The Rockpile") zu entlauben und damit bessere Sicht zu haben.


Und die Spuren sind immer noch sichtbar, ich habe die zwar wieder grünen, aber kahlen Berge ringsherum selbst gesehen.


Und nach dem Einmarsch der amerikanischen Bodentruppen am 08. März 1965 in Da Nang war hier die Hölle los, brutale Schlachten wurden in dieser Region ausgefochten.
Die Fahrt mit dem Bus ging dann weiter zur Da Krong-Brücke über den Grenzfluß Ben Hai, die von strategisch wichtiger Bedeutung, da Teil des Ho-Chi-Minh-Pfades war. Nach dem Besichtigen der Brücke kam ich dann auf einem Berg bei dem Ort Khe Sanh an, wo die Amerikaner einen riesigen Luftwaffenstützpunkt unterhielten. Hier tobte die wahrscheinlich erbittertste Schlacht während des gesamten Vietnamkriegs, als die nordvietnamesische Armee als Ablenkung auf die bevorstehende Tet-Offensive mit 40.000 Soldaten angriffen. Die Amerikaner ließen das Gebiet aus Angst vor einer Niederlage heftigst bombardieren. Aber das Ziel, von der Tet-Offensive im Süden Vietnams abzulenken, wurde erreicht. Heute ist dort eine Art "Freilichtmuseum" mit von den Amerikanern zurückgelassenem Kriegsschrott.




Von Khe Sanh gings dann nachmittags an die Küste zu den Tunneln von Vinh Moc. Das Tunnelsystem wurde 1965-66 geschaffen und bestand aus drei Ebenen und ist bis zu 20 m tief. Die unterste Ebene diente als Warenlager, die mittlere als Rückzugsgebiet bei Bombenangriffen und die obere als Lebensraum. Mehr als 300 Menschen lebten hier drei Jahre lang. Und um dieses ganze Gebiet konnte ich immer noch zahllose Bombenkrater sehen...




Gegen späten Nachmittag erreichte ich dann noch den Truong Son-Friedhof, dessen 15.000 Gräber die Überreste längst nicht aller in dieser Region gefallenen Vietnamesen enthalten. Groteskerweise liegt auf der gegenüberliegen Straßenseite des Wrack eines US-Panzers... 



Die Bilder von diesem Ausflug habe ich soeben online eingestellt.
Das war mein vorletzter Tag in und um Hue, am letzten Tag bin ich noch durch Stadt geschlendert und habe von einer kleinen Garküche, eine lecker Phö Bo (Nudelsuppe mit Rindfleisch, sehr schmackhaft) schlürfend, das Treiben an den Straßen von Hue beobachtet.
Am 02.03.2012 bin ich dann weiter an die Küste des südchinesischen Meeres, nach Hoi An, gefahren und nach 4 Stunden Fahrt für nicht mal 200 km hat mich die Hitze nun wieder. Aber das wird dann im nächsten Bericht geschildert.. 

Keine Kommentare: