Nha Trang hat als Hauptstadt der Provinz Khan Hoa eigentlich bis auf seinen schönen Strand und der gelassenen Atmosphäre einer Küstenstadt nicht sehr viel zu bieten.
Extrem auffallend sind die enorm vielen Russen, die hier ihren Pauschalurlaub verbringen. Fast sämtliche Restaurants sind mit kyrillischen Speisekarten ausgestattet, jeder hochwertigere Souvenirshop hat seinen Namen auf russisch ausgezeichnet und die Läden sind auch immer voll...
Nha Trang ist also schon sehr touristisch und hat so eigentlich wenig mit dem ursprünglichen Vietnam gemein. Aber die Vietnamesen strahlen hier eine sehr freundliche Gelassenheit aus und das macht das ganze dann trotz der extrem vielen Hotel-Hochhäuser wieder recht angenehm.
Von meinem Hotel aus sind es gerade einmal fünf Minuten zu Fuß bis an den Strand und es liegt mitten im Travellerviertel. Trotzdem ist es sehr ruhig bis auf die Tatsache, daß hinter dem Hotel eine vietnamesische Luftwaffenschulungs-Kaserne ist und die morgens um 06:00 Uhr zur laut schallenden Nationalhymne zum Morgenappell aufmarschieren läßt. Und eine Stunde später fliegen die Propeller-Schulungsflugzeuge der Luftwaffe kreisförmig über die Gegend.
Gestern habe ich dann vormittags die zwei größeren Sehenswürdigkeiten hier besichtigt:
Die erste sind die Cham-Tempel Po Nagar, die über 1000 Jahre alt sind und von wo aus man auch einen tollen Überblick auf Nha Trang und den alten Hafen der Stadt hat. Von 243-1653 hieß das heutige Nha Trang Aya Trang und war Hauptstadt des Cham-Königreiches Kauthara.
Die zweite nennenswerte Sehenswürdigkeit ist die Long Son-Pagode, die Hauptsitz der Buddhistischen Organisation dieser Provinz ist und eine große Mönchsschule unterhält.
Die drei Nächte hier sind eigentlich eine zuviel, aber so bin ich halt von mittags bis abends am Strand und versuche auch mal den Bauch, Rücken und die Oberarme von der "Travellerbräune" zu befreien, da ich bisher immer im T-Shirt unterwegs war und das, was rausschaute, ist natürlich knackebraun und der Rest halt eben noch nicht. Aber es gibt ja bekanntlich schlimmeres als am Strand rumzulümmeln und das, was hier als Bootstouren um die vielen schönen Inseln vor Nha Trang angeboten wird, hat den Charakter von Schnorcheltouren mit feucht-fröhlichen Einlagen. Nicht meine Art, Vietnam zu entdecken...
Einen Tauchausflug habe ich trotz der Tatsache, daß die Tauchplätze hier zu den schönsten Vietnams gehören sollen, ausgelassen, zu tief sitzen noch die enttäuschenden Eindrücke von der Insel Phu Quoc.
Morgen früh geht's dann weiter die Südküste entlang, ins Fischerdorf Mui Ne, etwa 200 km nördlich von Saigon entfernt. Dann gibts wieder - wie immer - den nächsten Eintrag...
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