Vientiane - Hauptstadt mit Dorfcharakter am Mekong

Vor zwei Tagen bin ich jetzt also in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, angekommen. Die Fahrt mit dem VIP-Bus von Luang Prabang hierher dauerte dann doch gute elf Stunden, uff... Die Landschaft war bis Vang Vieng atemberaubend - hohe Karstberge, die mich oft irgendwie an die Wurzeln von Zähnen, die in Luft ragen, erinnerten. Viele Traveller steigen hier in Vang Vieng aus, um Full-Moon-Parties zu feiern, besoffen und/oder bekifft in aufgeblasenen Autoreifen über den Nam Xong zu treiben oder an Seilen hängend in den Fluß zu springen. Wer mich kennt, weiß, daß das gar nicht meine Welt ist und deswegen habe ich den Ort trotz der tollen Landschaft auch links liegen gelassen.
Meine Unterkunft hier in Vientiane ist eigentlich eine richtige Absteige, dafür aber in unmittelbarer Nähe zum Nachtmarkt und zum Mekong und für drei Nächte okay. Außerdem sind so ziemlich alle Hotels und Gästehäuser so gut wie ausgebucht - immer noch Folgen des Chinesischen Neujahres - und relativ teuer..
Vientiane als Hauptstadt von Laos ist so absolut überhaupt nicht mit den anderen Hauptstädten Südostasiens vergleichbar. Ich kann hier bequem fast alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß abklappern und auch der Verkehr ist ziemlich überschaubar. Eigentlich sogar sehr gemütlich und ich finde mich hier dank der guten Beschilderung sehr schnell zurecht.

Was mir hier stark auffällt, sind die vielen buddhistischen Tempel, teilweise sehr alt und auch hier sind wie im übrigen Land sehr viele Mönche unterwegs, die immer freundlich grüßen und sehr gesprächig sind.

Am Mekong sieht man nach Thailand rüber und kann tolle Sonnenuntergänge sehen, danach brauche ich mich nur umzudrehen und bin sofort auf dem Nachtmarkt. Leider kann ich die Stände nicht leerkaufen, es gibt soooo tolle Sachen hier. Aber da ich ja noch einige Zeit unterwegs bin, würden die gekauften Sachen leider wahrscheinlich nicht lange im Rucksack überleben, Mist :-(
Gestern habe ich hier alle Tempel abgegrast, am schönsten war der als Museum dienende Vat Sisaket aus dem 19. Jahrhundert, sehr viel noch in Holzbauweise und hier werden an die 10.000 Buddhastatuen aufbewahrt.

Nachdem ich dann den Tempel verlassen hatte, bin ich schnurstracks auf die asiatische Version des Pariser Triumphbogens, dem Patuxai, zugelaufen - tolles Bauwerk und an der Decke im inneren Teil reichlich mit Göttern aus der Hindu-Mythologie verziert.

Heute nachmittag werde ich dann noch das Nationalsymbol und bedeutendste religiöse Monument von Laos, den That Luang ("ehrwürdiger Supa"), besichtigen und dann habe ich hier aber auch alles sehenswerte gesehen.

Morgen früh um 06:30 Uhr lasse ich mich dann per Tuk Tuk zum Busbahnhof kutschieren, um mit dem Bus ins südliche Laos nach Savannakhet am Mekong zu fahren (schon wieder 8 Stunden...). Dort treffe ich mich dann mit einem Freund, der gerade im Moment von Hue in Vietnam aus dorthin unterwegs ist. Eigentlich würde ich ja lieber mit dem Boot den Mekong runterschippern, aber durch den Ausbau der Fernstraßen fahren von hier aus nur noch wenige Boote und reguläre Verbindungen gibt es kaum noch - schade!
Fortsetzung folgt...