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reist seit 1990 durch Südostasien

Freitag, 10. Februar 2012

In Kambodscha angekommen

Nach dem reibungslosen Grenzübertritt von Laos nach Kambodscha am 06.02.2012 hieß es erst einmal, mit vielen anderen Travellern auf den Anschlußbus zu warten.


Das war dann erst der erste Teil eines anstrengenden Tages unter brutaler Hitze. Irgendwann gegen mittag hieß es nämlich, der Bus, der bereits seit zwei Stunden in der prallen Sonne stand, sei doch der richtige. Also alle rein in die Sauna, ohne Aufguß, für die Feuchtigkeit sorgten dann alle schwitzenden Mitreisenden...
Ich wollte ursprünglich nur nach Stung Treng, daß in ca. zwei weiteren Stunden erreicht war, entschied mich aber dort spontan, gleich weiter nach Banlung zu fahren. Banlung ist die kleine Hauptstadt der Provinz Rattanakiri im Nordosten Kambodschas und nur 40 km von der vietnamesischen Grenze entfernt. Also wieder mal ein Abstecher weg vom Mekong ins Landesinnere, um auch das sehr ländliche Kambodscha kennenzulernen. Das bedeutete jedoch, irgendwie an ein Busticket heranzukommen und zu versuchen, Banlung noch am selben Tag zu erreichen. Der uns von der Grenze  begleitende Kambodschaner der Busgesellschaft stellte das Ticket für weitere 5 US-Dollar aus und so konnte ich dann in Stung Treng auf den Bus nach Banlung warten. Ich wartete und wartete, inzwischen war es bereits 15 Uhr und immer noch knalleheiß, aber der Bus kam tatsächlich (so wie immer funktioniert in Asien alles, irgendwie...).

 

Die Busfahrt dauerte dann noch etwa dreieinhalb Stunden und im Dunkeln gegen 19 Uhr erreichte ich dann endlich Banlung.
Auf dem Busbahnhof wollten mich dann unheimlich viele Kambodschaner mit ihren Mopeds zu den diversen Gästehäusern fahren, ich hatte mich jedoch schon für ein Gasthaus entschieden und fand dann natürlich auch den Mopedfahrer, der von diesem Gasthaus seine Provision bekommt. Das Moped war das allerletzte, Zündung und Licht nur per Kurzschluß über diverse herumhängende Kabel möglich, aber das Ding fuhr tatsächlich. In der Lake View Lodge angekommen, eingecheckt und ein nettes Zimmer mit Bad und kalter Dusche für 4 US-Dollar (der US-Dollar ist in Kambodscha neben dem kambodschanischen Riel offizielle Landeswährung - 4000 Riel oder 1 US-Dollar) bekommen, habe ich nur noch ein Bierchen geschlürft und bin anschließend ohne noch was zu essen ins Koma gefallen.
Am nächsten morgen bin nach dem Frühstück dann durch den Ort gelatscht und habe den riesigen Markt besucht - irre schön. 



Hier in der Provinz von Kambodscha sieht man die unheimliche Armut ganz besonders extrem, aber niemand ist hier am betteln, alle leben eben damit. Und für mich war das ja auch nichts neues, doch immer wieder schön zu sehen, wie freundlich die Menschen trotz allem sind.
Ich entschied mich, für den nächsten Tag ein Moped zu mieten, um damit einige, ca. 60 km entfernte Dörfern hier lebender ethnischer Minderheiten zu sehen und anschließend auf dem Rückweg den Yeak Laom See kurz vor Banlung anzufahren, der kreisrund und ziemlich tief mit sehr klarem, angenehm temperiertem Wasser zum Baden verlockte. Und das war auch gut so, wie sich nach der Mopedtour zu den Dörfern herausstellen sollte...
Die Tour zu den Dörfern ging die ersten 30 km auf mehr oder weniger guten Straßen entlang vieler Kartoffelfelder, Kautschuk-Plantagen und Cashewnut-Bäumen, dann gings auf die rotbraune Piste...
Zuerst an kleinen Edelstein-Minen vorbei, wo die Leute eine kleines bis zu 12 m tief in den Boden graben, um die Erde in Körben per Kurbel von einem zweiten Mann nach oben transportieren zu lassen. In einem winzigen Erdloch in dieser Tiefe muß es mörderisch heiß sein...



Nach weiteren 30 sehr, sehr staubigen Kilometern erreichte ich nach zwischenzeitlicher Überquerung eines doch größeren Flusses auf ein abenteuerlichen Fähre (eigentlich nur ein paar Bretter mit diesem Motor hinten dran, mit dem auch die einheimischen Boote laut und knatternd betrieben werden) die Dörfer und wurde überall laut und herzlich mit "Hello" begrüßt, das einzige Wort, das annähernd irgendwie bekannt klang. Ansonsten bestand die Kommunikation wie so oft durch Gesten mit Händen und Füßen und klappte hervorragend.




Schon während der Rückfahrt dachte ich dann nur noch an den schönen Yeak Laom See im Urwald, der mich dann auch nach den 60 km Rückfahrt dann mit einem Kopfsprung hinein ins kühle Nass entgegennahm. ENDLICH! Baden in herrlich klarem und mit ca. 24° gar nicht mal so kaltem Wasser - und Staub vom Körper waschen.


Alles in allem war es ein sehr schöner, erlebnisreicher Tag, der nach dem duschen noch mit Bier beendet wurde, um den Staub auch aus dem Körperinneren zu vernichten.
Am nächsten Tag ging es dann per Minibus weiter nach Kratie, wieder zurück Richtung Mekong, doch darüber - wie immer am Schluß - im nächsten Eintrag...  

1 Kommentar:

Sandra hat gesagt…

Hallo jörg,
habe deine emailadresse verlegt, deshalb auf diesem weg herzlich willkommen in siem reap.
habe ein wunderbares Hotel gefunden. leider jedoch nur bis dienstag, sodass ich versuche von Di.-Fr. in deinem gh unterzukommen. habe ihnen schon ne Mail geschickt, jedoch noch keine Antwort bekommen.

vll hast du Lust morgen so gegen 7 pm mit mir Abend zu essen. (z.b. Golden takeo alias mein gh, bin für andere vorschläge offen)

lg Sandra
sandracabrales at yahoo.de