"Frittierte Taranteln gefällig?" |
...und so sehen die frittierten Spinnen aus... |
Frittierte Wasserkäfer |
Das Gebiet rund um die Provinzstadt Siem Reap war von 802 - 1431 das Herz des riesigen Khmer-Reiches, wo die Herrscher Angkors ihre Königsstädte und Tempel bauten und die 1992 zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Die Tempel liegen über eine Fläche von mehr als 300 km² verstreut zwischen dem See Tonle Sap und den Kulen-Bergen, die berühmtesten Bauten stehen in der näheren Umgebung von Siem Reap.
Da ich die Tempel von Angkor im Mai 2008 schon einmal ausführlich besichtigt hatte, habe ich sie dieses Mal nicht besucht. Meine Bilder dieser gewaltigen Tempelanlagen aus dem Jahr 2008 werde ich aber in meinem Online-Fotoalbum veröffentlichen. Hier in Siem Reap wollte ich ohnenhin eines der wichtigsten Ziele der gesamten Reise besuchen, das "Green Gecko Project" (www.greengeckoproject.org), eine australische NGO (Non Govermental Organisation), die sich um die vor den riesigen Hotels bettelnden Straßenkinder von Siem Reap kümmern. Die Väter dieser Kinder sind Minenopfer aus der Zeit der Schreckensherrschaft der Roten Khmer unter Pol Pot, die durch den Verlust eines oder mehrerer Gliedmaßen keine Arbeit mehr finden und dadurch zu Alkoholikern wurden oder ihr weniges Geld durch Kartenspiele verlieren. Zu allem Übel wird diesen Kindern durch brutale häusliche Gewalt noch zusätzlich sehr viel schlimmes angetan, sicherlich auch ein Ergebnis der traumatischen Erlebnisse der Eltern, die als Kindersoldaten unter Pol Pot selbst Angehörige ihrer eigenen Familie töten mußten. Die Kinder haben bei Green Gecko ein neues Zuhause gefunden und fühlen sich dort wie in einer neuen Familie. Mittlerweile sind über 70 Kinder dort.
Ich bezog ein schönes Zimmer im Smiley's Guesthouse für 8 US-Dollar, Doppelbett, Ventilator, Balkon, Bad und kalter Dusche (das Wasser ist eh' immer lauwarm und bei der extremen Hitze brauch ich sowieso kein warmes Wasser...) und machte per email das bereits vor einem halben Jahr Treffen mit dem Green Gecko Project für den 14.02.2012 perfekt.
Den Tag vorher verbrachte ich mit einem gemieteten Fahrrad in der Stadt Siem Reap und besichtigte mit dem Wat Bo das älteste und schönste Kloster aus dem 18. Jahrhundert. Dieser Tempel war auch wirklich sehr beeindruckend, da er ein wirklich echter buddhistischer Khmer-Tempel ist und einen sehr großen und alten Friedhof mit Verbrennungsstätte auf seinem Gelände hat, was ich so in dieser Form vorher noch nie gesehen hatte.
Gestern hatte ich dann meinen "Termin" beim Green Gecko Project, wurde dort von dem Australier Doug ausführlich über alles informiert (Entstehung des Pojekts, Ziele, Finanzierung usw.) und habe dann mit Liz über meine beabsichtigte aktive Mithilfe als Freiwilliger im nächsten Jahr gesprochen. Im Moment wird gerade die Freiwilligen-Arbeit neu strukturiert, da aus den Kindern seit den 6 Jahren, die sie bereits dort sind, nun mittlerweile Teenager geworden sind und der Schwerpunkt - Erziehung und Spaß in einer großen Familie - in einer Art Workshop geführt werden soll. Diese Workshops sollen dann mindestens drei Monate laufen und ich soll dann vorschlagen, was ich mit den Kindern machen möchte und was die Kinder davon hätten. Meine Vorschläge, den Kindern über einen längeren Zeitraum von drei oder sechs Monaten entweder den richtigen Umgang mit dem Internet oder spezieller Software beizubringen (es gibt dort bereits elf Laptops) oder mit den Jungs eine Fußballmannschaft als "teambildende" Maßnahme aufzubauen, fand großes Interesse. Die Freiwilligen, die dort arbeiten sollen, müssen nun mindestens 25 Jahre alt sein und ein astreines polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, da das Kindeswohl an erster Stelle steht. Liz und ich hatten ein tolles Gespräch und sie wird mich über alles weitere per email auf dem laufenden halten, so daß ein Beginn meiner freiwilligen Hilfe ab Januar 2013 möglich sein kann.
Der Spielplatz für die kleineren Kinder |
Einige der Kinder bei Green Gecko beim Breakdance-Workshop |
Die Gespräche mit den Verantwortlichen bei Green Gecko, das Besichtigen der Anlage, in der die Kinder leben und das Gespräch mit der nun mittlerweile 16jährigen Kim Suan, die ich schon in dem von Green Gecko in YouTube veröffentlichten Video gesehen habe, haben mich in meinem Wunsch bestärkt, dort aktiv mitzuhelfen.
Morgen geht es dann per Boot weiter von Siem Reap über den großen Tonle Sap See mit seinen vielen schwimmenden, überwiegend vietnamesischen Fischerdörfern und den Mekong in die Hauptstadt Kambodschas, nach Phnom Penh.
Fortsetzung folgt...
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