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reist seit 1990 durch Südostasien

Samstag, 17. März 2012

Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) - meine letzte Station in Vietnam und der direkten Mekong-Region

Wie im letzten Bericht angekündigt, habe ich am 13.03.2012 Saigon erreicht. Die Stadt war mein letzter Aufenthalt in Vietnam und damit auch das Ende der Reise in die direkte Mekong-Region Südostasiens, die mich von Nordthailand, Laos und Kambodscha bis ins Mekong-Delta nahe der Metropole Saigon in Vietnam geführt hat.
Saigon ist der absolute Wahnsinn, tolle Stadt und Millionen von Mopeds, die in einem ununterbrochenen Strom über die Straßen jagen, so daß jeder Versuch, die Straßen lebend überqueren zu wollen, einem Himmelfahrtskommando gleich kommt. Man muß einfach nur langsam und stetig durch die Massen von fahrenden Mopeds über die Straße gehen - und das funktioniert erstaunlich gut. Man darf nie aus Angst stehen bleiben, da sonst alle Mopedfahrer verwirrt sind und nicht wissen, was sie tun sollen. Nur dann passieren Unfälle...


Ich habe in Asien ja nun wirklich schon viele Großstädte und deren Verkehr gesehen - aber gegen Saigon ist Bangkok eine verkehrsberuhigte Zone! Ich habe dann am 16.03.2012 meine Fahrt im Taxi zum Flughafen per Film dokumentiert, zum Hochladen in meinen Bericht ist die Datei jedoch leider zu groß...
In Saigon habe ich dann zu Fuß in zwei Tagen einige Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Das waren ganz schöne Märsche durch die immer noch große Hitze, aber es hat sich gelohnt. Am ersten Tag habe ich das Kriegsrelikte-Museum besucht, das kurz nach Kriegsende im September 1975 eröffnet wurde. Auf dem Außengelände befinden sich Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber, Bomben und anderer Kriegsschrott. Innen verdeutlichen drastische Fotos die Brutalität der Auseinandersetzungen: Folter- und Napalm-Opfer, von Agent Orange deformierte Babys und zerstückelte Leichen. Das war schon ganz schön heftig...




Interessant waren dann auch die alten Bauten wie die Notre Dame-Kathedrale und des rechts daneben liegenden, 1891 eröffneten Hauptpostamtes,




des Ho-Chi-Minh-Museums und des schönen Stadttheaters, das eigentlich einmal das alte Opernhaus aus der französischen Kolonialzeit war und im Januar 1900 eröffnet wurde.


Den Wiedervereinigungspalast habe ich dann leider nur noch von außen gesehen, da ich erst nach 16 Uhr dort war und die Öffnungszeiten schon vorbei waren. Er ist deshalb interessant, weil er 1962 von der südvietnamesischen Luftwaffe bombardiert wurde, um den damaligen Präsidenten Diem auszuschalten. Der überlebte jedoch, ließ das Gebäude abreißen und gab den Auftrag für das heute zu sehende Bauwerk.
Aber nach soviel Kultur war es abends angenehm, nach dem Duschen in einem der vielen, vielen Restaurants und Garküchen an den Straßen im Zentrum Saigons zu sitzen. Und genau hier befindet sich - ähnlich der Khao San Road in Bangkok - das Herz aller Rucksackreisenden, es gab also jede Menge skurile Gestalten zu sehen...
Toll und absolut überraschend - weil nicht erwartet - war, daß ich hier im Travellerzentrum Christina und Valerio aus Modena/Italien wiedergetroffen habe, die ich bereits in Oudomxai und Muang Ngoi in Laos kennengelernt hatte. Seitdem war ja schon einige Zeit vergangen. Wir beschlossen, unser Wiedersehen in einem der vielen Straßenrestaurants mit einigen Bierchen zu begießen. Das war ein netter Abend...


Am letzten Tag bin ich dann noch durch die Straßen gewackelt, habe die Jamia-Moschee, den Sri Mariamman Hindu-Tempel und einen der Märkte abgeklappert. Abends nach dem Essen in meinem kleinen Gästehaus hieß es dann schon wieder packen, da ich dann gestern vormittag von Saigon nach Bangkok in Thailand geflogen bin und somit die direkte Mekong-Region hinter mir gelassen habe. Aber: "I did it" - ich habe es geschafft, die nähere Umgebung des Mekong bis ins Delta mit dem Rucksack zu bereisen, juhu!
Von nun an ist das Reisen etwas lockerer, da ich von Bangkok übermorgen nach Bali fliege, um dort hauptsächlich einige Freunde zu besuchen und natürlich aber auch mit dem Moped in Ecken zu fahren, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Aber viele sind es nicht...
Selbst hier in Bangkok ist es schon sehr entspannt, da ich mir hier gerade gar nichts anschauen muß, einfach nur herumschlendern, beim Seven-Eleven-Supermarkt einige notwendige Sachen wie Duschzeug, Zahnpasta usw. einkaufen und leckeres Thai-Essen genießen. Aber auch das Essen in Laos, Kambodscha und vor allem in Vietnam war immer sehr schmackhaft. Das Baguette, was es dort durch die ehemals französische Kolonialherrschaft als kulinarisches Überbleibsel an jeder Ecke gab, wird mir jedoch fehlen...
Für alle Interessierten: auch ausgewählte Fotos aus Saigon habe ich wieder in mein online-Fotoalbum hochgeladen.

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